Dornburg

Dornburg wurde erstmals urkundlich im Jahr 937 als Burg und 1343 als Stadt erwähnt, verdankt seine heutige Bekanntheit im Wesentlichen den drei  an der Felskante über dem Saaletal stehenden Schlössern. Sie stammen aus verschiedenen Zeiten und waren über die Jahrhunderte in unterschiedlichem Besitz. Goethe, der insgesamt mehr als zwanzig Mal in Dornburg weilte, entdeckte die Schlösser 1779 “wieder”.  Aus einer ottnischen Reichsburg entstand im 10. Jahrhundert eine Königspfalz, deren genaue Größe und Lage aber bis heute nicht geklärt ist. Letztmalig weilte 1004 ein König in Dornburg. Später geriet die Pfalz in Vergessenheit und diente als Steinbruch. Im 12. Jahrhundert entstand dann auf dem Bergsporn zur Saale eine Burg. 1451 wurde das “Alte Schloss” bei den Auseinandersetzungen zwischen den Wettinern, die seit dem Jahr 1358 die Herrschaft über Dornburg hatten, und den Vitzthumen zerstört. In den Folgejahren wieder aufgebaut, erfolgte erst in den Jahren 1560 bis 1574 ein grundlegender Umbau zu dem heutigen Schloss durch Baumeister Nikolaus Gromann. Es diente bis 1717 mehrfach als Witwensitz, hatte dann verschiedene Nutzungen und ist heute eine Tagung- und Begegnungsstätte der Jenaer Universität. Das “Rokoko-Schloss” wurde 1736 bis 1747 unter Herzog Ernst August 1. als Teil einer Gesamtanlage für eine geplante, aber nicht verwirklichte “große Heerschau” im Saaletal errichtet. Von der Talseite aus sollte es wie ein Feldherrensitz wirken und von der Bergseite wie ein Lustschloss. Ursprünglich standen an der Stelle mehrere Bürgerhäuser. Das Ganze blieb unvollendet, verfiel und wurde 1774 teilweise zurück gebaut. 1817/18 tagte im Schloss der erste frei gewählte Weimarer Landtag. Heute finden dort Konzerte, Ausstellungen und Hochzeiten statt. Im Marstallgebäude dieses Schlosses betrieb Max Krehan ab etwa 1900 eine Töpferwerkstatt. 1920 bis 1925 arbeitete hier eine Keramikwerkstatt des Bauhauses Weimar und seit 1948 die Keramikerfamilie Körting. Das “Renaissance-Schloss”, heute auch Goethe-Schloss genannt, erhielt seine heutige Gestalt zu Beginn des 17. Jahrhunderts, als das Herrenhaus eines Rittergutes zu einem Schloss ausgebaut wurde. 1824 kaufte es Großherzog Carl August und ließ es gestalterisch in das Gesamt-Ensemble einfügen. Nach dessen Tod 1828 weilte Goethe hier mehrere Wochen. Umgeben sind die Schlösser von verschiedenen Gärten: Um das “Alte Schloss” befinden sich Obst- und Grasgärten aus den 1830er Jahren, beim Rokoko-Schloss ein Garten im französischen Still und westlich des Renaissance-Schlosses wurde 1826 bis 1828 ein Park nach englischem Vorbild angelegt. Die Weinberge entstanden 1736. Die Kirche, bis zur Reformation dem Heiligen Jacobus geweihte wurde mehrfach durch Brände zerstört und umgebaut. Ihre heutige barocke Form erhielt sie nach dem großen Brand  im Jahr 1717. Das alljährlich stattfindende Rosenfest geht auf die Geburtstage von Großherzog Carl-Alexander, dem Sohn von Maria Pawlowna, am 24. Juni  zurück, die er oft “in der Rosenzeit” in Dornburg feierte. Er machte die Dornburger Schlösser zu einem Erinnerungsort. Schließlich wurde am 1. Dezember 2008 Dornburg gemeinsam mit dem benachbarten Dorndorf-Steudnitz in die saaleabwärts gelegene Stadt Camburg eingemeindet, die daraufhin ihren Namen in Dornburg-Camburg änderte

 

Für weitere Informationen zu den Dornburger Schlössern gehen Sie bitte auf  www.dornburg-schloesser.de

Renaissanceschloss Dornburg