Camburgs Geschichte und Geschichten hängen seit jeher eng mit der Saale zusammen.
Im Laufe der Jahrhunderte brachte der Fluss einerseits den Camburgern Segen und Wohlstand. Aber auch Gefahren und Vernichtung sind rund um das Saaleufer zu verzeichnen gewesen.
Bauten Menschen seit alters her ihren Wohlstand auf Fischfang, Flößerei und den Betrieb der Mühle, so waren sie sich durch Hochwasser und Unwetter der Naturgewalten bewusst.
Ihren Lebensunterhalt zu verdienen und zu sichern, aber auch den Gefahren ins Auge zu schauen, begründete die verantwortungsvolle Bebauung entlang der Saale.
Die Nutzung der Wasserkraft und die Bewahrung des ökologischen Gleichgewichtes sind durch verantwortliche, bauliche Maßnahmen in den vergangenen Jahren verstärkt mit in den Städtebau eingeflossen.
Leider konnten nach der Wende 1989 nicht alle historischen Gebäude unserer Stadt gerettet werden. Hochwasser und Verfall durch Aufgabe verschiedener Gewerke (Lederfabrik, Mühle) haben der Tradition einer aktiven Stadt schwer zugesetzt.
Trotzdem ist neben der historischen Camburger Mühle die alte Mühllache mit seiner Hausbrücke und den auf einer Insel liegenden Gärten, Zeichen gelebter Tradition. Auch sind gut erhaltene Backsteingebäude am Rande der Stadt heute in gewerblicher Nutzung.
Vom Mühlbach aus gelangt man über schmale Pfade hinauf auf die Burganlage, die vom Burggarten und dem Bergfried einen wunderschönen Blick in das Tal gewährt.
Von hier aus erkennt der Besucher nicht nur das historische Wachstum unserer Stadt mit Altstadtkern und Neubausiedlung, dem Besucher erschließt sich auch im Inneren des Burgfrieds eine ganz neue Sicht auf die Historie Camburgs. Hier ist der gute Geist der Stadt, der heilige Laurentius sogar zugegen. Eine spannende Zeitreise, für Groß und Klein.
Gegenüber der Burganlage erstreckt sich der Matzberg, mit seinen steinernen Geheimnissen.
Weiter geht die Wanderung über den Stadtpark Wachtberg, mit seinen herrlichen Aussichtspunkten, Brücken und verschlungenen Pfaden. Über die B 88 gelangt man schlussendlich auf den Benderstein, der dem Begründer der Freiwilligen Feuerwehr gewidmet worden ist.
Den Blick über die Saale in Richtung Dorndorf, erblickt man unsere neue Feuerwehr. Neben diesem modernen Bau befindet sich im Amtshof Nr.1 unser Heimatmuseum. Schatztruhen und vielerlei Kleinod seit dem Usprung unserer Stadt sind im zu besichtigen. Höhepunkt ist eine historische Spieluhr, die neben den Glocken der Stadt den richtigen Wohlklang bietet.
Über unserem Rathaus, mit Fürstenzimmer und modernem Innenleben, leutet die Rathaus Glocke im Einklang mit den aufeinander abgestimmten Glocken der katholischen und evangelischen Kirche. Der bekannte Dreiklang gewährt über den optischen Reiz, den unsere Stadt zu bieten hat auch einen Einblick eines akustischen Wohlklangs, der nicht nur zu Tages- Anfang und Ende den Menschen herzliches Willkommen sagen möchte.
Zeittafel
Zeit | Ereignis |
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Um 800 | eingebunden in die Grenzbefestigung des Frankenreichs unter Karl dem Großen Errichtung einer ersten Burg aus Holz |
1088 | erstmals erwähnt als "Willehelmus comes de Kamburch" |
1149 | erste Erwähnung der "Stadt" Camburg |
1166 | als markgräfliche Burg wurde die Camburg urkundlich zum ersten Mal genannt |
Mitte 11. Jh. | Herrschergeschlecht der Wettiner setzt sich in Camburg für die nächsten Jahrhunderte fest Graf Wilhelm von Camburg (gest. 1116), einer dessen bekanntesten Vertreter, findet sich als Stifterfigur im Naumburger Dom |
13. Jh. | Anfänge der Flößerei auf der Saale, einer der wirtschaftlichen Stützpfeiler der Stadt für die nächsten Jahrhunderte |
1430 | Erfolgte der Verkauf der Grafschaft Camburg durch die Wettiner an die Vitzhums. Dieser Verkauf war sehr verhängnisvoll für die Burg. Der Verkauf der Burg hatte in den späteren Bruderkrieg |
1446 - 1451 | die Zerstörung der Camburg zufolge. Lediglich der Bergfried ist bis heute noch erhalten |
1465 | Die "Grafschaft Camburg" verlor dadurch an Bedeutung. Seit dem ist lediglich noch vom "Amt Camburg" die Rede |
16. Jh. | In den Wirren der Bauernkriege soll die Cyriaksruine zerstört worden sein. Historisch besteht jedoch Unklarheit, wer dafür verantwortlich war Camburg wurde zum Spielball der Machtinteressenten der regionalen Fürstenhäuser. Die Wirren des 30-jährigen, des 7-jährigen sowie der Napoleonischen Kriege taten ein Übriges. Eine Phase der Entspannung und gleichzeitig der Aufbruchstimmung setzte ein, als |
1826 | Camburg zum Herzogtum Sachsen-Meiningen gehörte. Eine lange Friedensperiode mit all den Errungenschaften des 19.Jh. schloss sich an |
1874 | Eröffnung der "Saalebahn" und 1897 der Bahnstrecke Camburg - Zeitz |
1876 | die Stadt erhielt ihr Telegrafenamt |
1884 | die größte Zuckerfabrik Thüringens entstand in Camburg |
1890 | das neue Rathaus, was Wohlstand und Selbstbewusstsein der Bürgerschaft widerspiegelt, wurde eröffnet |
1900 | Anschluss an das öffentliches Telefonnetz |
1904 | Zwei Hochbehälter, Wasserleitungen und Kanalisation wurden gebaut; Camburg verfügt seit dem über fließend Wasser |
1908 | Die Wasserkraftanlage in Döbritschen ging in Betrieb und versorgte die Stadt mit Strom |
1936 | Bau der "Jugendburg" auf dem Burgberg neben dem historischen Bergfried |
1952 | Camburg ist dem Kreis Jena-Land im Bezirk Gera zugeordnet |
1990 | nach der Wende erste demokratische Kommunalwahl nach mehr als ½ Jahrhundert |
1997 | eine grundhafte Instandsetzung der Innenstadt wird begonnen, die bis 1999 andauert |
1998 | Die Stadt Camburg wird Eigentümerin der Burg; eine langjährige und groß angelegte Sanierung schließt sich an |
2000 | Neubau eines Feuerwehrhauses auf dem ehemaligen Gelände der Lederfabrik |
2008 | Abschluss des größten Bauprojekts der Stadt, des Neubaus des AWO – Seniorenheims |
39783 | Eingliederung der Stadt Dornburg und der Gemeinde Dorndorf-Steudnitz in Camburg mit der neuen Stadtbezeichnung "Dornburg-Camburg" |
2010 | Fertigstellung der 2005 begonnenen Rathaus-Sanierung; offizielle Wiedereröffnung am 12./13.03.2010 mit einem großen Bürgerfest |